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Triggerpunkte im Sinne von Travell/Simons* (engl.: Trigger=Auslöser z.B. an einer Kamera oder Abzug einer Pistole) sind Muskelfasern in denen eine Entzündungsreaktion mit weit reichenden Folgen vorliegt. Die Schmerzbahnen in den Muskeln werden durch die Entzündung überempfindlich und bis zu dem Punkt, das ganz normale Aktivitäten wie Gehen, Stehen, Sitzen, Bücken, Heben etc. Schmerzen auslösen. Die Entzündungssubstanzen, die im Triggerpunkt - Gewebe gefunden werden machen nicht nur die Schmerzbahnen im Muskel überempfindlich so dass sie auf normale Reize wie Muskelarbeit oder Druck reagieren, d.h. die Allodynie hervorrufen. Sie verändern das Verhalten von Schmerzbahnen, die sich normalerweise gar nicht bemerkbar machen. Der Begriff Allodynie ist in der Schmerzforschung sehr gebräuchlich, jedoch findet man ihn noch nicht einmal im Pschyrembel dem bekanntesten medizinischen Wörterbuch für Ärzte. Das macht deutlich, dass die Erkenntnisse der Schmerzforschung bisher noch keinen Eingang in die tägliche medizinische Praxis gefunden haben. Ebenso wenig ist die Triggerpunkt - Medizin Bestandteil der täglichen medizinischen Praxis, obwohl in amerikanische Untersuchungen herausgefunden wurde, dass bei chronischen Rückenschmerzen in 85% und bei Nacken-Schulter Schmerzen sogar in 100% der Fälle Triggerpunkte als Schmerzauslöser nachweisbar sind. Dabei könnte so vielen Patienten geholfen werden, wenn Ärzte statt wie gebannt nur auf Röntgenbilder, Kernspintomographien, Ultraschall- und Laborbefunde zu schauen den Patienten mit ihren Händen berühren würden und eine Untersuchung der Muskeln, der Wirbelsäule und Gelenke durchführten. Dann würden sie spüren wie hart und verspannt die Muskeln sind, dass sich harte Stränge und Knoten in ihnen befinden, die ausserordentlich empfindlich auf Druck reagieren. Würden sie dann längeren und kräftigeren Druck auf diese Muskelknoten ausüben, könnte ihnen der Patient von Schmerzen berichten, die er aber an einer anderen Stelle im Körper spürt. Jedoch genau der Schmerz, der ihn oft schon seit Jahren immer wieder plagt und der sich jeder Behandlung widersetzt. So findet man Triggerpunkte, die häufigste Ursache von Schmerzen! Unter dem Mikroskop fand man dann eine Vielzahl von Muskelfaserknoten und Muskelfaserrisse, genau die Knoten die man, nachdem sich viele von ihnen gebildet haben tasten kann. Sie ziehen vom Inneren des Muskels und bringen ihn damit unter Spannung. Die Folgen: Der Muskel büßt seine Leistungsfähigkeit ein, es entstehen Verspannungen und weiter Verhärtungen, und über kurz oder lang spürt man Schmerzen an einer anderen Stelle im Körper. Die Folgen sind verheerend: von Wirbelsäulenschäden und Bandscheibenproblemen bis hin zur Gelenkschäden durch eine asymmetrische Belastung der Gelenke. Latente Triggerpunkte, die eine gewisse Steifigkeit und ein eingeschränktes Bewegungsausmaß hervorrufen können, sind weit stärker verbreitet als aktive Triggerpunkte. Mit fortschreitendem Alter und abnehmender Aktivität werden Steifigkeit und eingeschränkte Beweglichkeit latenter Triggerpunkte auffallender als der Schmerz. Die Heftigkeit reicht von schmerzloser Bewegungseinschränkung durch latente Triggerpunkte, bis zu quälendem und behinderndem Schmerz durch sehr aktive Triggerpunkte. Trotz ihrer Schmerzhaftigkeit sind myofasziale Triggerpunkte nicht direkt lebensbedrohlich, aber der Schmerz kann die Lebensqualität zunichte machen und tut dies auch oft.